Paul Sanders
Wir richten die Kamera auf
Wer ist Paul Sanders?
Ich bin hauptberuflicher Fotograf. Mein Spezialgebiet sind kontemplative Aufnahmen von Landschaften und Kunstgegenständen. Bei der kontemplativen Fotografie geht es mehr um die Erfahrung bei der Entstehung eines Bildes und nicht so sehr um den technischen oder kommerziellen Aspekt. Die Fotografie hat einige positive Nebeneffekte, die zu mehr Achtsamkeit, einer stärkeren Präsenz in der jeweiligen Erfahrung und einem Bewusstsein für diese führen, Ängste mildern und Stress verringern. Für mich persönlich hat sich mein Leben dadurch verändert. Ich mache keine kommerziellen Aufnahmen mehr, sondern konzentriere mich auf das Schaffen von Bildern, die mir Freude bereiten und mich durch die Erfahrung mit Glück erfüllen.
Wie sind Sie Fotograf geworden?
Mein Vater hat in den 1980er Jahren eine Kamera gekauft und ich habe – ohne sein Wissen – seinen Filme herausgenommen und meinen eigenen eingelegt und damit willkürlich Dinge in unserem Garten fotografiert. Als ich sein Auto kommen hörte, habe ich in aller Eile meinen Film wieder durch seinen ersetzt und wollte diesen wieder zu der Aufnahme drehen, die angezeigt wurde, als ich die Kamera genommen hatte. Dabei habe ich mich natürlich verzählt und so waren einige Bilder mehrfach belichtet.
Nach dem Schulabschluss habe ich angefangen, bei einem Fotografen zu arbeiten und mit diesem 1988 in Spanien Bilder für Hochglanzkalender aufgenommen. 1991 begann ich, für Lokalzeitungen zu arbeiten. So habe ich mich dann durch Agenturen und Regionalzeitungen gearbeitet, bis ich schließlich 2004 zum Bildredakteur der Times ernannt wurde und dort für den visuellen Inhalt von Zeitung und Internetauftritt verantwortlich war. 3. Was war deine erstaunlichste Erfahrung bei einem Fotoshooting? Zu lernen, selbst zu sehen und die Welt um mich herum in ihrer Gesamtheit zu schätzen.
Wie wird man ein erfolgreicher Fotograf?
Was ist Erfolg? Geht es darum, dass ich erfolgreich bin, weil ich mich jeden Tag mit Fotografieren beschäftige und damit glücklich bin? In diesem Fall bin ich tatsächlich erfolgreich. Kommerzieller Erfolg ist aber etwas anderes. Was das betrifft, bin ich nicht erfolgreich. Für mich bedeutet Erfolg persönliches Glück und Freude am Leben. Finanziell gesehen bin ich arm, aber dafür reich an Erfahrungen und Spiritualität und auch in emotionaler Hinsicht. Damit man in den Augen der Welt erfolgreich ist, muss man vermutlich dem Teufel seine Seele verkaufen, also die sozialen Medien bedienen, fotografieren, um anderen zu gefallen … So entstehen Frustrationen, aber auch Reichtum.
Welche Erfahrungen hast du mit der Arbeit mit Fujifilm und Original Photo Paper?
Ich liebe es, mit Fujifilm und Original Photo Paper zu arbeiten. Die Ergebnisse sind erstklassig und es fühlt sich gut an.
Im Fotografiegeschäft ist die Konkurrenz enorm groß. Hast du Tipps und Tricks für Nachwuchsfotografen?
Einfach immer an sich selbst und die eigene Arbeit glauben, Freude an der ganzen Erfahrung haben und nie aufhören zu lernen. Wenn ihr als Fotograf arbeiten wollt, lasst euch von niemandem aufhalten.